Lückenschluss - eine wissenschaftliche Studie zur Brandlücke in Hann. Münden

Seit einem großen Brandereignis am 6. November 2020 sind drei historische Fachwerkgebäude in der Rosenstraße in Hann. Münden zerstört und zwei weitere nicht nutzbar. An anderen Gebäuden sind zudem durch Brand und Löscharbeiten Schäden entstanden.

Eine große Lücke klafft daher in dem sonst zusammenhängenden Fachwerk-Ensemble der Mündener Altstadt. Die Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim / Holzminden / Göttingen (HAWK) hat sich mit Lehrenden und Studierenden in einer Studie der Frage gewidmet, wie ein Lückenschluss erfolgen könnte.

„Wir suchen für die Lücken der Häuserblöcke in Hann. Münden nach Füllungen, die sich als zeitgenössische Typen verstehen und einen neuen programmatischen Impuls versprechen“, so die beiden Lehrenden von der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim, Professor Dr.-Ing. Till Boettger und Professorin Dr.-Ing. Birgit Franz, die mit ihren Studierenden vor Ort wirksam waren.

"Fachwerkaltstädte in ihrer Struktur und Substanz zu bewahren und zugleich zukunftsorientiert zu transformieren, gleicht in der Komplexität der Lösung des gordischen Knotens. Lückenschlüsse übernehmen in diesem Zusammenspiel eine tragende Rolle, unabhängig von der Ursächlichkeit derselben. Werden diese Verletzungen als Ermöglichungsräume erkannt, bergen sie wegweisende Potentiale für die gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung. In der Öffentlichkeit werden Lücken jedoch zumeist eher schmerzlich als Wunden im Organismus wahrgenommen, die es schnellstmöglich zu heilen gilt," so die Studie, die nun veröffentlicht ist.

Die Wissenschaftler haben sich darin der Frage genähert, wie eine historische Fachwerk-Altstadt weitergebaut werden kann, welche städtebaulichen Aspekte dabei zu berücksichtigen sind und wie ein "Lückenschluss in Holz" erfolgen kann.

Das Projekt selbst und dessen von der VGH Stiftung geförderte Publikation erfolgte in Kooperation mit der Stadt Hann. Münden, der Stadtdenkmalpflege und der Stadtentwicklung und fußt auf einer inzwischen langjährigen Zusammenarbeit mit der HAWK zu unterschiedlichsten aktuellen Frage- und Aufgabenstellungen.

  • LÜCKENSCHLUSS: Resiliente Quartiersentwicklung für die denkmalgeschützte Fachwerkaltstadt Hann. Münden
    Eine Studie der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim
    Herausgeberin und Herausgeber: Till Boettger und Birgit Franz
    ISBN: 978-3-941295-24-7 (Druckausgabe)
  • als Download: https://www.hornemann-institut.de/doi/2022boet.pdf
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